Incom ist die Kommunikations-Plattform der Hochschule Augsburg Gestaltung

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Plattenregal

Über dem Plattenspieler bietet das kleine Regal Platz für Schallplatten und Zubehör wie Plattenbürsten, 7inch Pluck und Fernbedienung. Auf der Rückseite des Regals ist ein Arduino angebracht, welcher mit Hilfe eines MSGEQ7-Chips die vom Plattenspieler ausgegebene Musik analysiert und die LEDs an der Unterseite des Regals passend verändert.

Einleitung

Die Schallplatte ist seit 2020 offiziell wieder die Nummer 1 was physikalische Tonträger angeht. Während das „Schwarze Gold“ Anfang der 2000er Jahre quasi tot war, hat es in den letzten 15 Jahren eine Renaissance erlebt. (Vinyl-Datenbank und -Marktplatz Discogs.com belegte im Februar '22 Platz 380 der am häufigsten aufgerufenen Websites weltweit)

Ein Grund dafür ist, dass Vinyl der Gegenentwurf zu MP3s und Streamingdienste rund um Spotify, Deezer und Apple Music ist. Das Stöbern im Plattenregal, das Auflegen und Wenden der Platte und das anschließende platzieren der Nadel - das alles ist im Vergleich zur digitalen Musik aufwendiger und umständlicher, aber gibt dem Hörer das Gefühl einer regelrechten Zeremonie. Man hört meist ein Album von Anfang bis Ende und die Musik bewusster, wodurch man mehr die Intention des Künstlers erlebt.

Idee und Anlass

Die Schallplatte ist auch wegen dem schönen großen Cover so beliebt. Das Problem dabei ist nur: wohin damit, wenn sich die Platte auf dem Teller dreht? Oft wird es an die Lautsprecher gelehnt oder auf den Schrank gelegt. Mancher schiebt es zurück ins Plattenregal, aber dort ist es nicht sichtbar und muss wieder gesucht werden, wenn man die Schallplatte wieder in die Hülle packen will. Zufriedenstellende Optionen sind schwer zu finden.

Außerdem zerstört es die Stimmung abends alle 15 Minuten das Licht anzuschalten um die Platte zu wenden/wechseln. Ohne Licht, im Halbdunkel, ist es jedoch schwer die Nadel sauber aufzulegen. Das kann in üblen Geräuschen oder sogar Beschädigung der Nadel oder Platte resultieren. Als Lösung verwenden manche Leute eine kleine LED-Klemmleuchte, jedoch ist das weder schick noch praktisch.

Das Plattenregal „Skivahylla Mellø“ löst diese Probleme und ist dazu noch nett anzusehen.

Umsetzung: Das Regal

Um auch aufklappbare Gatefold-Cover schön zu tragen habe ich für die Breite des Regals 60cm gewählt. Die restlichen Maße ergaben sich aus dem Platz, der für den Arduino und die gelöteten Platinen notwendig waren.

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Für den hinteren, dicken Teil des Regals, wurden 2 Bretter aneinandergeleimt. Mit einer Oberfräse fräste ich dann die verschiedenen Aussparungen aus:

1. die Kerbe, über die komplette Breite der Auflagefläche

2. der Schlitz für die LED-Leiste, in die Später der LED-Strip kam

3. die Aussparung für Arduino, MSGEQ7 und die Platinen

4. den Platz hinter den Ösen zur Befestigung

5. die Löcher für die Dübel

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Die Verbindung vom Schlitz für die LED-Leiste bis zu Aussparung für den Arduino musste genau gebohrt werden, um später die Kabel problemlos durchführen zu können.

Danach konnte das Regal zusammgeleimt werden.

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Umsetzung: Elektronik

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Umsetzung: Der Code

Nach Datasheet des MSGEQ7 gibt man mit dem Arduino kurze Signale an den Reset- und den Strobe-Pin und kann die Werte der 7 Frequenzbänder auslesen.

Für die Analyse des Takts waren vorallem die beiden Tiefen Frequenzbänder für die Kickdrum, die Mitten für die Snaredrum und die beiden Höhen für Becken und Hihat wichtig. Die Höhen und Tiefen wurden jeweils zu einem Wert zusammengefasst.

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Um einen Vergleichswert für die Ermittlung eines Beats zu haben, gibt es 3 Arrays für Kick, Snare und Hihat(Becken). Dieser Array wird mit dem aktuellem Wert, welcher vom MSGEQ7 zurückgeliefert wird, gefüllt. Sollte der zurück gelieferte Wert unter den festgelegten Thresholds (70 für Kick, 120 für Snare, 160 für HiHat) liegen, wird der Wert 0 eingetragen. Dies dient zur „Rauschunterdrückung“ und verhindert das auslösen bei zu geringen Lautstärken.

Es wird ein Durchschnitt der Werte jedes Arrays errechnet. Sollte der aktuelle Wert über diesem Durchschnitt sein, wird ein Beat ermittelt.

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Ausgehend von den vorher ermittelten Beats werden die LEDs mit Hilfe der Adafruit NeoPixel Bibliothek verändert.

Von der Mitte des LED-Strips ausgehend, wird, wie bei einem VU-Meter üblich, ein Ausschlag von Snare und Kick angezeigt, indem die LEDs von innen nach außen leuchten. Sollte kein Beat erkannt werden, werden die LEDs von außen nach innen auf ihre default-Farbe gestellt.

Sollte ein Beat der HiHat erkannt werden, wird die Helligkeit der default-Farbe erhöht, bei einem Ausschlag der Snare die der veränderten LEDs.

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Ausblick und Fazit

Das Ergebnis ist sehr zufriedenstellend, jedoch ist bei der Verarbeitung des Signals des MSGEQ7 noch Luft nach oben.

Der angebrachte Taster ist bisher noch ohne Nutzen. Die Idee war es, mit dem Taster durch verschiedene Modi zu schalten. Zu diesen Modi gehören dann auch einzelne Farben ohne Einwirkung des MSGEQ7, aber auch eine Veränderte Beaterkennung, die BPM erkennt und darauf basierend auf die Stimmung der Musik reagiert.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Interaktive Medien

Art des Projekts

Keine Angabe

Zugehöriger Workspace

Physical Computing IA4 WPM

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2022